Noch nie war das Radfahren so beliebt, wie heute. Egal ob für den Einkauf, oder für den Weg zur Arbeit – immer häufiger wird auf das 2-Rad umgesattelt. Dieser regelrechte Fahrradboom ist dabei keine Eintagsfliege, wie eine aktuelle Studie der Fahrradmarke VanMoof in Zusammenarbeit mit dem Britischen Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov zeigt: Das Fahrrad ist hier, um zu bleiben!
VanMoof hat zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov über 3.000 Erwachsene in fünf Städten weltweit zum Thema Radfahren und Mobilität befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem jüngere Generationen zunehmend bereit sind, in der Stadt das Fahrrad dem Auto vorzuziehen. Um genau zu sein, halten ganze 46 % der 18- bis 34-Jährigen es für wichtig, Radfahrern den Vorrang einzuräumen. Bei den über 55-Jährigen sind es lediglich 24 %.
Allein in den USA ist der Fahrradabsatz zwischen 201 und 2020 um 65 % gestiegen – bei den E-Bikes sogar um 145 %. Mit einem Blick auf Berlin würden 17% der Menschen sich seit der Pandemie für eine kurze Fahrt in der Stadt für ein E-Bike entscheiden. Doch was hält den Rest davon ab? Für viele Berliner*innen ist es der Aspekt der Sicherheit und die fehlende Infrastruktur. Ganze 44% der Befragten sagen, dass das Gefühl der Sicherheit sie dazu bewegen würde, mehr mit dem Rad zu fahren. Auch der Wunsch nach mehr Radwegen (39%) ist in Berlin besonders ausgeprägt.
Wenn es um die Sicherheit geht, fühlten sich viele Radfahrer häufig von ihrer Stadt im Stich gelassen. Breitere Radspuren, eigene Fahrradstraßen, oder Warnschilder, um nur einige Beispiele zu nennen, wären bereits gute Maßnahmen, um die Innenstädte für Radfahrer sicherer zu gestalten.
Die Corona Revolution
Anscheinend hat es erst einer Pandemie bedurft, damit Politiker und Kommunen in Großstädten genügend Zeit und Energie aufwenden, um dringenden Verkehrsprobleme endlich anzugehen.
Seit dem Ausbruch des Corona Virus haben Kommunen weltweit erhebliche Investitionen getätigt, um die Städte für Radfahrer sicherer zu machen. Bis Ende 2020 wurden allein in Europa mehr als 1 Mrd. EUR für die Fahrradinfrastruktur ausgegeben und 2 300 km neue Radwege angelegt.
Doch wird sich dieser „Trend“ noch in Zukunft fortsetzen? Viele Städte in Europa haben bereits weitere Maßnahmen zur Förderung der Verkehrsumstellung ergriffen. So gab es in Paris vor Kurzem erst zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen im Stadtzentrum, um mehr Radfahrer anzulocken. Auch in New York haben die lokalen Behörden damit begonnen, ihre Einwohner zu motivieren, andere Verkehrsmittel als beispielsweise das „Cab“ in Betracht zu ziehen. Wird das Auto in Zukunft also ganz aus der Innenstadt verschwinden?
Weniger Autos in den Städten bedeuten weniger CO2-Emissionen und damit weniger Schäden für die Umwelt. Für viele Menschen ist dies ein wichtiger Grund umzusatteln. Der Kampf gegen die aktuelle Klimakrise ist noch nicht verloren, doch es wird Zeit umzudenken. Vielleicht ist diese kleine Fahrradrevolution also genau das, was die Wirtschaft, die Politik und unsere Gesellschaft zwar nicht gewollt haben, aber so dringend brauchen.
Wie die Zukunft unserer Städte aussehen wird, ist ungewiss. Es gibt jedoch immer mehr Gründe, hoffnungsvoll zu bleiben und sich auf eine grünere Zukunft einzustellen.
Bild von Hands off my tags! Michael Gaida auf Pixabay