Lange Touren auf dem Motorrad heißt Einschränkungen hinnehmen – entweder in puncto Fahrvergnügen oder bei Kleidung und Equipment. Eine gezielte Planung, wohin die Tour geht und mit welchem Gepäck, ist die beste Voraussetzung, denn falsches Packen trübt den Reisespaß.
- Doch wann ist ein robuster Alukoffer die richtige Wahl?
- Für welchen Einsatz eignet sich ein alltagstauglicher Tagesrucksack?
- Wann genügt eine handliche Packrolle?
Tipps, Tricks und Kniffe für effizientes Packen.
Gepäckverteilung mit Cleverness
In Indien stapeln Fahrer ihren halben Hausstand aufs Moped und knattern durch die City. Doch derart überladen auf eine Motorradreise zu gehen, ist nicht empfehlenswert. Die Fahrzeugpapiere geben Aufschluss über das zulässige Gesamtgewicht, wobei die Beladungskapazität in aller Regel bei rund 200 Kilogramm liegt. Verschiedene Tourenmaschinen wie die Triumph Trophy erlauben höhere Beladungen von etwa 250 Kilogramm, andere Bikes wie die KTM 200 Duke bieten lediglich Reserven für rund 150 Kilogramm. Überladungen sollten auf jeden Fall vermieden werden, damit es nicht zu Fahrwerksschwächen oder Materialschäden kommt, was unberechenbare Risiken nach sich ziehen kann.
Oberstes Gebot ist eine Gepäckverteilung mit Cleverness – ob beim Bikertreff am Weekend oder bei Urlaubsreisen mit dem Leihmotorrad.
Die schwersten Gepäckstücke sollten möglichst nahe am Schwerpunkt des Motorrads ihren Platz finden. Kulturtasche, Spaghetti in Dosen und Bordwerkzeug gehören im Koffer oder Rucksack in die unteren Ebenen. Isomatte, Windbreaker und Schlafsack sind weitaus leichter und können in der Gepäckrolle am Heck der Maschine verstaut werden. Besonders praktikabel sind Topcases, doch viele Modelle verfügen über ein hohes Eigengewicht, können den Schwerpunkt des Bikes erhöhen und das Fahrverhalten beeinflussen. Wird ein Topcase auf der Maschine weit hinten gelagert, ist es oft weniger gut positioniert als eine leichte Packrolle.
Die ideale Position: Befestigung vorne am Heck
Generell ist eine Befestigung der Gepäckstücke so weit vorne am Heck wie möglich die ideale Lösung. Das gilt vor allem für Solofahrten, denn dann besteht die Gefahr, dass sich der Schwerpunkt des Packstücke zu weit nach hinten verlagert. Besonders voluminöse Tankrucksäcke können die Sicht auf Kontrollleuchten und Armaturen behindern, was der Fahrsicherheit auch nicht gerade dienlich ist. Vor einer Motorradtour sollte der Luftdruck der Reifen an die Traglast angepasst werden. Für die hinteren Radialreifen in 160er Breite oder größer ist ein Druck zwischen 2,9 und 3,1 bar optimal. Auf den Vorderreifen liegt eine geringere Last, deshalb sollte der Druck um höchstens 0,3 bar erhöht werden. Für Fans ausgedehnter Touring-Abenteuer lohnt sich die Anschaffung eines intelligenten Gepäcksystems mit Koffer und zugehörigem Tagesrucksack.
Koffer für Motorräder – robust und wasserdicht
Wollen Motorradfahrer Koffer nutzen, muss ein für die Maschine geeignetes Trägersystem montiert werden. Einige Hersteller weisen darauf hin, dass Koffer für Maschinen mit niedriger Heckstabilität weniger geeignet sind. Die Kofferanbieter werben dagegen mit getesteten Konzepten, die Biker ohne Bedenken verwenden können. Wer unsicher ist, profitiert von den Erfahrungen anderer Motorradfahrer oder von Motorradhändlern, die Auskunft in Bezug auf den Einfluss der Fahreigenschaften durch bestimmte Koffertypen geben können. Ein guter Koffer ist robust, wasserdicht und bietet dank moderner Verschlusssysteme einen effektiven Diebstahlschutz. Ob Alu- oder Kunststoffkoffer die bessere Wahl sind, ist eine Frage des Geldes.
Hochwertige Alu-Koffer-Sets mit Trägern aus Edelstahl schlagen schnell mit rund 1.000 Euro zu Buche, während stabile Plastikboxen inklusive Trägersystem weitaus günstiger zu haben sind. Passionierte Abenteuerreisende entscheiden sich häufig für Alu-Koffer, da diese Gepäckstücke auch Stürze oder Stöße kaum übelnehmen. Große Kofferboxen mit Fassungsvermögen von rund 40 Litern bieten reichlich Stauraum für Equipment oder Helm. Allerdings erschweren ausladende Maße von teilweise mehr als 1,20 Meter auch das Handling, beispielsweise im dichten Straßenverkehr.
Welche Vorteile haben Tagesrucksäcke?
Ein Tagesrucksack ist für Motorradreisen ein weiteres wichtiges Utensil. Allerdings sind riesige Rucksäcke für mehrwöchige Trekkingtouren ungeeignet, denn diese Gepäckstücke machen das Cruisen auf dem Bike schnell zu einer unbequemen Tortur. Leichte Tagesrucksäcke aus hochwertigen Funktionsmaterialien mit 25 bis 30 Litern Volumen und Belüftungssystemen haben sich als optimales Reisegepäck erwiesen.
In diesen Rucksäcken lassen sich sensible Geräte wie Notebook, Smartphone oder Kamera vibrationsarm und sicher verstauen. Ein kompakter Tagesrucksack mir verstellbaren Hüft- und Brustgurten ist an individuelle Anforderungen anpassbar. Oft sind weitere Halteriemen angebracht. Biker sollten jedoch darauf achten, dass kein Gurt lose herumflattert. Alleinfahrer, die in Hotels übernachten, kommen in aller Regel mit Rucksack und Packrolle, die zusammen etwa 80 Liter Volumen ergeben, gut über die Runden.