Aufgrund nicht auszuschließender Feuergefahr durch Austritt von Kraftstoff ruft KTM mehrere seiner aktuellen Offroad-Modelle zur Überprüfung in die Händler-Werkstätten zurück. Betroffen sind die Baureihen SX-, EXC- und Freeride verschiedener Modelljahre. Bei diesen KTM-Motorrädern kann es zu technischen Problemen kommen – im schlimmsten Fall entzündet sich der austretende Sprit.
Undichtigkeiten an der Benzinpumpe
Bei einer routinemäßigen Untersuchung stellte der österreichische Bike-Produzent fest, dass es aufgrund von Abweichungen im Produktionsprozess des Zulieferers zu Undichtigkeiten an der Benzinpumpe durch eine beschädigte Alumutter gekommen ist, was zu einem geringfügigen Austritt von Benzin führen kann. Das betrifft die Motocross- und Enduromodelle 250, 350 und 450 XC-F, SX-F, EXC-F und EXC Six Days (Modelljahr 2016) sowie diverse Versionen der 250 und 350 Enduro Freeride (ab Modelljahr 2012).
Abweichungen bei der Fertigung der Benzinschläuche könnten bei den MJ2016-Versionen 250, 350 und 450 SX-F sowie den US-Modellen MJ2015 SX-F Factory Edition an Enden und Krümmungen zum Kraftstoffaustritt führen. Bei den MJ2012-2016 Freeride 350 Modellreihen zeigten Beobachtungen, dass in einzelnen Fällen Schwierigkeiten bei der Tankentlüftung auftreten können. Unter Umständen verursacht dieses Problem in einer extremen Fahrsituation ebenfalls eine Treibstoffaustritt.
KTM schreibt alle Fahrzeughalter an
In allen Fällen kann möglicherweise austretender Kraftstoff Schäden verursachen. Das Worst Case Szenario: Unter ungünstigsten Umständen entzündet sich der Kraftstoff und löst einen Brand aus. KTM erklärt in einer Pressemitteilung, dass die Ursachen je nach Modell unterschiedlich sind, bisher jedoch keinerlei Schadens- oder Brandfälle bekannt sind. Das Unternehmen informiert alle Fahrzeughalter in einem persönlichen Schreiben über die Rückrufaktion der bereits ausgelieferten Bikes. Um zu prüfen, ob ihr Motorrad betroffen ist, können sich Halter direkt an den zuständigen KTM-Garagisten wenden. Die Überprüfung der Motorräder ist eine kostenlose Garantieleistung und kann nur durch einen autorisierten KTM-Servicehändler erfolgen.
ADAC-Übersicht informiert über bekannte Rückrufaktionen
Nicht nur Autos, auch Motorräder sind öfter von Rückrufen betroffen. Der ADAC veröffentlicht alle bekannten Rückrufaktionen in einer Übersicht. Ist ein Modell oder Hersteller nicht in der Datenbank aufgeführt, liegt in aller Regel kein Rückruf vor. In Deutschland hat seit 1997 das Produktsicherheitsgesetz Gültigkeit, um Verbraucher zu schützen. Aufgrund der Richtlinien kann ein Unternehmen zu einer Rückrufaktion verpflichtet werden. Nahezu in jedem Fall veranlassen die Firmen jedoch freiwillig Rückrufe, allein aus dem Grund, um einen Imageverlust zu vermeiden und sich vor Schadensersatzansprüchen zu schützen. Halter, die über den Rückruf von KTM informiert wurden, sollten den Empfehlungen des Herstellers umgehend Folge leisten, denn im Falle eines Unfalls kann es Probleme geben. Die Garagisten haben sich auf den KTM-Rückruf eingestellt.