Bei der Yamaha TZ 350 Bauj. 1973 handelt es sich um ein so genannten Production Racer.
Der wassergekühlte Motor leistet 64 PS aus 350ccm. Production Racer sind in Serie gebaute Rennmotorräder. Mitte der 60er Jahre, Anfang der 70er Jahre haben fast alle Japanischen Motorradhersteller, diese so genannten Production Racer in ihr offizielles Programm aufgenommen.
In den 50er Jahren mussten die rennbegeisterten Amateure noch auf Serienmotorräder zurückgreifen und in Eigenregie die Motoren frisieren. Yamaha war in den 70er Jahren der führende Hersteller der kostengünstigen Production Racer.
Dieser Erfolg kam nicht von ungeführ, da Yamaha eine regelrechte Produktpfege betrieb. Jedes Jahr kamen neue Modelle der Production Racer, in den Klassen 125ccm, 250ccm und 350ccm auf den Markt. Somit konnte der Amateur immer auf das verbesserte Rennmodell umsteigen. Mit einem Production Racer, hier die Yamaha TZ 350, war der Amateur in der Lage immer unter die besten 10 zu fahren. Fahrerrisches Können natürlich vorrausgesetzt.
Wohlgemerkt ein Production Racer ist nicht mit einer Werksmaschine zu vergleichen. Es handelte sich immer noch um eine Rennmaschine die in Serie gebaut wurde.
Die Rennmaschine auf den Fotos ist ein ganz besonderes Modell. Hierbei handelt es sich um die Siegermaschinen von Helmut Kassner der bei dem berüchtigten Skandal-Rennen 1973 den Gesamtsieg einfuhr. Bei diesem Skandal-Rennen weigerten sich alle Werksfahrer auf der Nordschleife zu starten. Der Grund: Es sei zu gefährlich. Das Rennen machten dann die Amateure unter sich aus. Gewinner war wie oben schon erwöhnt, Helmut Kassner. Der Grand Prix 73 ist das erste und letzte Rennen, welches nur von Amateuren bestritten wurde. Fast alle auf Yamaha Production Racern.
Autor: H.Bischoff, Foto: H.Bischoff