Faszination Motorradfahren – aus der Perspektive eines Novizen

Ich bin noch nie Motorrad gefahren. Ich werde dies auch nie tun. Mir sind die Gefahren einfach zu hoch. Und im Sommer kann keine Lederkleidung der Welt die kühle Klimaanlage meines Autos ersetzen. Dennoch erkenne ich an, dass Motorrad fahren scheinbar eine ganz besondere Faszination auf Menschen beiden Geschlechts ausübt. Ich versuche in diesem Artikel aus der Sicht eines Novizen zu ergründen, warum dies so ist. (Gastbeitrag von Daniel)

Einige Beobachtungen

Wenn man im Sommer die ganzen Kolonnen an Motorradgruppen sieht, bekommt man ein Gefühl dafür, was eine Faszination diese Art der Fortbewegung auf Menschen beiden Geschlechts ausübt. Mir ist es auf Gran Canaria passiert, dass ich zehn Minuten eine einspurige Straße in beide Richtungen nicht überqueren konnte, weil eine gefühlt zehn kilometerlange Karawane  auf Ihren heißen Rädern vorbeifuhr.

Unterwegs in Köln

Es ist nicht so ganz ersichtlich, ob Männer, oder Frauen, in der Überzahl waren. Es scheinen Männer zu sein, aber wer kann sich da schon sicher sein? Es sind aber auf jeden Fall auch viele Damen dabei, so dass das Klischee der Männerdomäne hier nach meiner Überzeugung nicht erfüllt ist.

Was ist so faszinierend am Motorradfahren?

Nun gibt es nach meiner Ansicht mehrere Motive, die die Faszination eines Motorrads erklären. Es ist nämlich für mich absolut nicht nachvollziehbar, wie sich ein Mann oder eine Frau bei 30 Grad in die engen Lederklamotten quetschen, um mit dem eigenen Ofen über die Landstraßen und Autobahnen dieses Landes zu heizen.

Der erste Grund hierfür liegt sicherlich in der Geschwindigkeit. Ein Motorrad, das nach meinen Erinnerungen ab einem Gewicht von 600 Kilogramm anfängt, kann bei Ausstattung mit einem kräftigen Motor eine ordentliche Beschleunigung erfahren. Ich erkenne immer neidlos an, dass wenn ein Motorrad vor mir an der Ampel steht, ich dieses fünf Sekunden nach dem Wechsel auf Grün nicht mehr sehen kann. Und dabei halte ich mich noch nicht mal für einen langsamen „Anfahrer“ an der Ampel.

Häufig wird auch in Berichten erwähnt, dass die Geräusche des Fahrtwindes so berauschend seien. Die kühle Brise, die zweifellos eine abkühlende Wirkung besitzt, sei dabei ebenfalls reizvoll. Ich selbst besaß auch mal ein Cabrio und kann berichten, dass das Cruisen im Sommer mit offenem Verdeck wirklich eine Bereicherung darstellt. Die Geräusche hören sich tatsächlich anders an.

Vielleicht war ich zu jung, aber eine besondere Faszination spürte ich nicht. Dennoch kann ich nachvollziehen, wenn dieses Argument für die Anschaffung eines zweirädrigen Fortbewegungsmittel verwendet wird.

Was die Menschen mit Bikern verbinden

Auch habe ich schon in Gesprächen gehört, dass der Typ des Bikers oder der Bikerin ein ganz eigener, faszinierender Schlag sein soll. Häufig assoziiert man dunkel gekleidete, langhaarige Männer als den Inbegriff des Bikers.

Diese etwas rau wirkende Männergattung besäße eine eigene Sprache, ein eigenes Auftreten und eine eigene Aura. Aus persönlichen Kontakten weiß ich, dass dieses Argument durchaus zutreffend ist. Auch der Spirit untereinander sei etwas Besonderes. Wie besonders dieser ist, kann man in der Bild-Zeitung in der Rubrik der Bandenkriege zwischen Bandidos und Hells Angels immer wieder nachlesen. Dennoch scheint etwas an diesem Argument dran zu sein.

Fazit: Was fasziniert die Menschen am Motorrad-Fahren und Bikern

Die Aufzählung der genannten Argumente erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Mir ist diese Art der Fortbewegung fremd. Das Verletzungsrisiko bei einem Crash ist nun mal deutlich höher, als bei einem normalen PKW.

Dennoch konnten drei Argumente identifiziert werden, die diese Faszination erklären. Das erste ist die Geschwindigkeit. Vor allem die Beschleunigung ist beneidenswert. Das Erlebnis beim Fahren, wenn der Fahrtwind um deine Ohren pfeift, scheint auch sehr faszinierend zu sein. Last but not least ist der Spirit unter den Bikern und der sehr spezielle Typ zu nennen.

Dabei möchte ich aber nicht behaupten, dass dies immer zutreffend sei. Wer sich hiervon nicht persönlich angesprochen fühlt, aber dennoch die alte Rostlaube im Sommer aus dem Keller holt, verzeihe mir bitte.

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