Die Pässe der Pyrenäen – Eldorado für erlebnishungrige Kurvenhelden

Die hoch in den Himmel emporragenden 3000 Meter hohen Pyrenäengipfel zwischen Spanien und Frankreich erstrecken sich vom Atlantischen Ozean bis zum Mittelmeer. Mit ihren vielfältigen Strecken sind die Pyrenäen ein Eldorado für erlebnishungrige Kurvenhelden.

Die rund 430 Kilometer lange Gebirgskette lädt zu einzigartigen Motorradtouren durch enge Spitzkehren und über imponierende Pässe ein. Das Grenzgebirge mit etwa 200 Gipfeln fasziniert in seiner naturnahen Ursprünglichkeit – perfekt für Biker, die mal was anderes als einen Alpen-Ritt erleben wollen.

Die Pyrenäen – Allgemeine Infos

Pyrenäen
Bild: Paul Marx / pixelio.de

Die Pyrenäen liegen je nach Startpunkt von Deutschland aus in einer Entfernung von 1000 bis 1800 Kilometern. Auf den meisten französischen Autobahnen sind Mautgebühren fällig. Eine andere Möglichkeit zur Anreise ist der von verschiedenen Bahnhöfen abfahrende Autoreisezug bis ins südfranzösische Narbonne. Die einzelnen Gebirgspässe auf der französischen wie auf spanischer Seite werden je nach Witterung zu unterschiedlichen Zeiten freigegeben. Genaue Auskünfte erteilen die Tourismuszentralen. Insbesondere in den Flussniederungen Spaniens klettern die Temperaturen im Hochsommer nicht selten auf 40 Grad.

Col du Pourtalet – Top-Spot für pure Abwechslung

Der 1794 Meter hohe Col du Pourtalet überrascht mit einer phänomenalen Aussicht. Enge Serpentinen, verwinkelte Felsdurchgänge und erquickende Täler bieten alles für eine rasante Schussfahrt. Zu den Highlights dieses prächtigen 56 Kilometer langen Pyrenäenpasses gehört die imposante Felsgruppe Dents du Midi, die sich riesenhaft hinter den Bergen im Norden erhebt. Biker, die die sensationelle Aussicht in Ruhe genießen wollen, cruisen ein paar Kilometer auf der spanischen Seite ins Tal.

Ein fantastischer Panoramablick eröffnet sich am Stausee Embalse de Lanuza in Valle de Tena. Als High-Speed-Strecke erweist sich die Abfahrt auf der tadellosen A 136 nach Biescas. Wer einen Stopp einlegen will, sollte das auf der Passhöhe der französischen Seite tun – hier ist der Ausblick genial und es gibt nicht so viel Trubel.

Col de Somport – Fahrspaß für Tourer und Racer

Wie viele andere Pyrenäenpässe verbindet der 62 Kilometer lange und 1632 Meter hohe Col de Somport Spanien und Frankreich. Dieser Pass gilt als Klassiker, ist aber alles andere als langweilig. Vor allem die Region auf der iberischen Halbinsel bringt jede Menge Fahrspaß für Tourer und Racer. Der dreistreifig ausgebaute Steigungsabschnitt macht das Überholen leichter. Auf der Passstrecke Col de Somport hält sich der Verkehr in Grenzen, denn unterhalb der Straße verläuft ein Tunnel.

An der Grenze zu Frankreich gibt es ein Café, wo Biker eine Runde relaxen können. Dahinter führt der Col de Somport weiter durch dichte Wälder bis in die malerische Stadt Oloran-Ste Marie. Für eine Fotosession ist der ehemalige Grenzbahnhof im talaufwärts gelegenen Canfranc-Estacion die ideale Location.

Col de Pailhères – einer der Zweitausender

Col de Pailhères
Bild: Hape Bolliger / pixelio.de

Mit 2001 Metern schafft es der 32 Kilometer lange Col de Pailhères unter die Top Four der Zweitausender. Dieser französische Pass ist der östlichste der vier Gigantengipfel, lediglich der Pic de Tarbezou ist mit 2364 Metern höher. Erlebnishungrige Biker starten mit ihrer Tour im südfranzösischen Kurort Usson-les-Bains. Die schmale Strecke schlängelt sich, durchbrochen von zwei kurzen Geraden, hinauf in die Bergwelt. Das relativ enge Sträßchen schrumpft aufgrund der beeindruckenden Felswände noch ein Stück zusammen. Weiter geht das Bergabenteuer durch die Haarnadelkurven am Hang. Um die Maschine in der Spur zu halten, ist ein geübter Umgang mit Hinterradbremse und Gas gefragt. Damit das Mobilitätserlebnis nicht von nagendem Hunger getrübt wird, sollten sich Motorradfahrer auf der Westrampe mit Proviant eindecken.

Ein Kommentar

  1. Toller Fahrbericht. Auch ich bin letztes Jahr eine ähnliche Tour durch die Pyrenäen gefahren und kann deine Eindrücke und Erfahrungen sehr gut nachvollziehen. Ich kann nur jedem empfehlen auch mal diese Strecke entlang zu fahren. Tolle Landschaft und nette Menschen.

    Gruß Flo

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