Motorradoutfits: Gar nicht so einfach, die passende Größe zu finden

Wer sich neu einkleiden möchte, kennt das Problem nur zu gut: Viele Kleidungsstücke müssen probiert werden, bis die bevorzugten Stücke auch wirklich in der passenden Größe gefunden sind. Und allzu oft passen die Stücke in der eigenen Kleidergröße nicht wirklich – sie sind entweder einen Tick zu groß oder zu klein.

Der Grund dafür: Es gibt keinen einheitlichen Standard für Konfektionsgrößen. So können sich die Größen deutscher Hersteller erheblich von den Größenangaben italienischer, französischer oder US-amerikanischer Hersteller unterscheiden (siehe Internationale Kleidergrößentabelle von Vouchercloud). Schwierig wird der Durchblick durch den Dschungel an Konfektionsgrößen aber vor allem deshalb, weil sowohl ein europäisches als auch ein US-amerikanisches Größensystem existiert.

Wie wird die Konfektionsgröße berechnet?

Grundsätzlich wird die Konfektionsgröße anhand von diversen Körpermaßen ermittelt. Um welche Körpermaße es sich dabei handelt, ist, ebenso wie die Maßangaben, in einer EU-Norm geregelt. Dennoch wird beispielsweise die Beinlänge von Hosen nicht in Zentimetern, sondern, angelehnt an das US-amerikanische Maßsystem, in Zoll angegeben. Für viele Verbraucher ein extrem undurchsichtiges System! Und so dauert es unter Umständen einige Zeit, bis man genau die richtige Größe für sich selbst gefunden hat.

Größentabelle
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Doch trotz der scheinbar einheitlichen Regelungen sollten Käufer die neuen Kleidungsstücke in jedem Fall anprobieren. Denn bei verschiedenen Herstellern kann es geringfügige Unterschiede geben. Und auch das Heimatland des Herstellers muss berücksichtigt werden. So sind die Größenangaben bei französischen Herstellern um einen Wert höher als bei deutschen, bei italienischen Produzenten sogar um drei Werte. Eine direkte Umrechnung ist allerdings nicht möglich, weil beispielsweise in Südeuropa von einem anderen Verhältnis der Körpermaße ausgegangen wird als in Deutschland.

Darum ist die richtige Größe für Motorradbekleidung entscheidend

Während ein schlecht sitzendes Kleidungsstück im Alltag lediglich ein optisches Manko darstellt, kann sich dies für Biker als äußerst verhängnisvoll herausstellen. Schließlich stellt die Ledermontur neben Helm, Schuhen und Handschuhen den wichtigsten Schutz dar, wenn es zu einem Unfall kommt. Während Helm und Schuhe noch relativ einfach auszuwählen sind – diese müssen bequem zu tragen sein und sollten eng anliegen, ohne zu drücken – kann es bei der Lederkombi richtig kompliziert werden.

Diese sollte sich möglichst eng an den Körper anschmiegen, ohne zu kneifen oder die Bewegungsfreiheit des Fahrers einzuschränken. Zudem tragen die Biker im Lauf einer Motorradsaison unterschiedlich viele Schichten an Bekleidung unter der Lederkombi. Nicht selten greifen Motorradfahrer deshalb zu Lederkombis in zwei Größen: eine für den Sommer, wenn Sie nur mit T-Shirt unter der Jacke unterwegs sind, und eine für Frühling und Herbst, wenn sie vielleicht zusätzlich noch einen dicken Pulli tragen.

Eine Größentabelle dient der Orientierung

Viele Hersteller, wie beispielsweise BMW, geben für die aktuelle Motorradbekleidung Größentabellen heraus, anhand derer die Biker die richtige Größe für ihre Lederkombi ermitteln können. Diese umfassen sowohl Kinder als auch Damen und Herren sowie verschiedene Zwischengrößen und oft auch eine Unisex-Tabelle, die sich an den US-amerikanischen Größenangaben von XS bis XXXL orientiert. Neben den Größen sind die relevanten Körpermaße wie Körperhöhe, Brust-, Taillen- und Gesäßumfang sowie Seiten- und Schrittlänge angegeben.

Zwar verfügen Motorradjacken und -hosen über zahlreiche Möglichkeiten, damit der Fahrer die Weiten individuell regulieren kann. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine Art Feinjustierung, damit sich der Fahrer in seiner Kombi rundum wohlfühlen kann. Entscheidend für Bequemlichkeit und Sicherheit ist dennoch die richtige Größe und die optimale Passform (siehe Größentabelle von motoin.de).

Die Konfektionsgröße mit dem Maßband ermitteln

Vor dem Kauf sollte der Biker deshalb die Größentabelle zurate ziehen und anschließend seine Körpermaße korrekt ermitteln. Das geht folgendermaßen:

  • Um die Körperhöhe zu ermitteln, stellt sich der Biker barfuß an die Wand oder einen Türrahmen. Er legt ein Buch auf den Kopf und fixiert dieses, damit er die Körperhöhe markieren und anschließend messen kann.
  • Der Brustumfang wird am besten über einem leichten Pullover oder Hemd gemessen. Unter den Armen wird ein Maßband durchgeführt und anschließend über die stärksten Stellen an Brust und Schulterblättern gelegt.
  • Der Taillenumfang wird direkt über dem Hosenbund abgemessen. Der Biker sollte darauf achten, eine natürliche Körperhaltung einzunehmen und nicht den Bauch einziehen. Gemessen wird nun so locker oder eng, wie die Hose schließlich sitzen soll.
  • Für den Gesäßumfang wird ein Maßband auf Höhe des Gesäßes über der Hose rund um den Körper geführt.
  • Die Seitenlänge wird an der Außenseite eines Beines zwischen dem Taillenbund und der Fußsohle ermittelt.
  • Für die Schrittlänge wird auf der Innenseite eines Beines zwischen Schritt und Fußsohle gemessen.

Diese Körpermaße sind auch entscheidend, wenn der Biker Jacken und Hosen in Sondergrößen benötigt. Übergrößen beispielsweise werden von vielen Händlern nicht vorrätig gehalten, sondern nur bei Bedarf bestellt. Hier lohnt sich eine ausführliche Beratung – entweder durch den Händler vor Ort oder den Support des Onlineshops – in jedem Fall.

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